Klares „Nein“ zu Winterreifen im Sommer
Zu den beliebtesten Urlaubsländern der Bayern zählt ja nach wie vor Italien. Gerade dort gelten zum Thema Bereifung jedoch andere Gesetze als in Deutschland. Ab dem 15.05. dürfen dort während der Sommermonate beispielsweise alle Winterreifen nicht mehr gefahren werden, deren Geschwindigkeitsindex den im Fahrzeugschein bzw. der Zulassungsbescheinigung Teil 1 ausgewiesenen Reifen-Speed-Index unterschreiten.
Unabhängig von der Gesetzeslage denken immer noch viele Autofahrer, dass die abgefahrenen Winterreifen zwar für die kalte Jahreszeit nicht mehr taugen, aber für den Sommer immer noch gut genug seien.
Ist das eine clevere Art zu sparen oder ein Trugschluss?
Ein Test vom Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) ist dieser Frage aktuell auf den Grund gegangen:
Im April 2018 veröffentlichte der ÖAMTC die Testergebnisse „Durchgefahrene Winterreifen gegen Sommerbereifung“. Folgende Testsituation: zwei Seat Ateca, einer auf gebrauchten Winterreifen und der baugleiche Wagen auf neuen Sommerpneus. Als Testfahrer wurden drei „normale“ Autofahrer ausgewählt, die die beiden Wägen über verschiedene Bremstest-Szenarien chauffierten. Dabei galt es die unterschiedlich bereiften Fahrzeuge aus 100km/h voll abzubremsen. Auf trockener Fahrbahn brauchte der Seat mit Winterreifen 4,6 Meter mehr bis zum Stillstand (43,1 m statt 38,5 m). Auf bewässerter Piste ist der Abstand noch offensichtlicher: Etwa sechs Meter längerer Bremsweg für den Wagen auf den M&S-Pneus. Berechnet man die Restgeschwindigkeit, mit der dieser Wagen am stehenden Sommerreifen-Fahrzeug vorbeirauscht, so liegt sie bei 33km/h. Das wäre - im schlimmsten Fall - auch die Aufprallgeschwindigkeit. Nicht nur wegen des Verletzungsrisikos kämen die alten Winterreifen in diesem Fall „richtig teuer“…
Das Test-Ergebnis fasst der ÖAMTC unter dem Motto „Rutschpartie“ zusammen. Hier der Link:
https://www.oeamtc.at/autotouring/auto/winterreifen-im-sommer-rutschpartie-24359445
